„Wenn in Deutschland und auch im übrigen Europa Weihnachten gefeiert wird, befinden sich die meisten christlichen Äthiopier immer noch in der 43 Tage langen Fastenzeit, in der sie sich spirituell auf das Fest zur Geburt Christi, nach ihrem Kalender am 7. Januar, vorbereiten.

So kommt es, dass Etagegne Girma-Bierig zweimal im Jahr Weihnachten feiert: Im Dezember mit ihrem deutschen Mann und den vier gemeinsamen Kindern in Langballig bei Flensburg und im Januar in der „Insel“ in Addis Abeba.

Etagegne und Marius Bierig haben zusammen mit deutschen und äthiopischen Freunden 2004 den deutsch-äthiopischen Verein „Let me be a child eV.“ gegründet. Seitdem werden in der „Insel“, einem kleinen Haus in der Hauptstadt Äthiopiens, die inzwischen 43-köpfige Gruppe von verwaisten Kindern und solche aus sehr armen Familien rundherum versorgt. Etagegne reist mehrmals im Jahr nach Addis Ababa und kümmert sich vor Ort um die Belange des Projekts.

Weihnachten im Hilfsprojekt

Am 6. Januar 2010 – dem unserem Heilig Abend entsprechenden Tag von Weihnachten – feierte sie nun mit ihrer großen äthiopischen Familie, der Kinderschar der „Insel“, den sehr engagierten Mitarbeitern und mit Freunden das äthiopische Weihnachtsfest. Sie hatte den Kindern Geschenke aus Deutschland mit gebracht und zum Festtag hatte der Verein „Hilfe für Afrika eV“, der das Projekt unterstützt, ein Schaf gespendet. Freunde hatten das Fest mit Kuchen und Süßigkeiten versüsst.

Die Kinder selbst hatten eine Überraschung vorbereitet, die sie nach dem leckeren äthiopischen Essen, präsentierten: Ein Theaterstück, das sie selbst geschrieben haben und in dem sie das Leben eines Mädchens darstellen, das aufgrund ihrer Lebensumstände, auf der Straße landet.

Rihana, die Erzählerin des Theaterstücks, sagte dann auch zur Einführung und an Etagegne gewandt, dass dieses Theaterstück ihr Weihnachtsgeschenk für sie sei, denn Etagegne hätte ihnen geholfen, dass sie nicht, so wie das Mädchen in dem Stück, leiden müssten.“